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hanno

Oben ohne bei den RENTNERCOPS

Frank Brock!

Schon der Name ist verheißungsvoll. Wir wissen seit langem, dass Figuren, die Frank heißen, schlimme Finger sind: Frank Booth in BLUE VELVET, Henry Fondas Frank in SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, Frank Miller in HIGH NOON, Frank Zito in MANIAC! Und der erste und bekannteste Wirt von Venom hieß Eddie Brock (gut, das ist jetzt nur was für Connoisseurs…). Also Frank Brock – man möchte es amerikanisch aussprechen – so heißt meine Rolle in der RENTNERCOPS-Episode „Auf den Hund gekommen„. Frank ist eigentlich Zuhälter, und wie der Ermittler Rainhard Bielefelder sagt, seine ‚Pferdchen laufen gut.‘ Aber manchmal muss es eben etwas mehr sein, deshalb betreibt Brock auch illegales Glücksspiel, Juwelenraub und was so dazugehört. Er wohnt mit seiner Perle in einem Minipalast mit eigenem Schwimmbad (nicht nur Pool) im nicht gerade für seine Geschmackssicherheit wohlhabenden Süden von Köln. Dort wird er von den RENTNERCOPS aufgesucht, während er im Wasser dümpelt. Und das war natürlich ein Heidenspaß am Set: großer Schwimmreifen, knappe Speedo, völlig sinnfreie Tattoos (schon wieder Tattoos…), dicke Goldkette. Auch darüberhinaus ist er eher unangenehm und wird schon bald wegen Mordes verdächtigt.

Brock ist ein neues Prachtexemplar für mein Rollenprofil ‚Die größten Arschlöcher Deutschlands‘. Und für mich ein Wiedersehen mit Mit-Bonner Bill Mockridge, der zusammen mit Hartmut Volle das neue RENTNERCOPS-Duo bildet. Tolle humorbegabte Regie von Janis Rebecca Rattenni.

Am 17.11.21 im Ersten.

Danach noch bis Mai in der Mediathek:

RENTNERCOPS – Auf den Hund gekommen

Schillers WALLENSTEIN am Staatstheater Wiesbaden

WALLENSTEIN sind eigentlich drei Stücke von Friedrich Schiller: WALLENSTEINS LAGER, DIE PICCOLOMINI, WALLENSTEINS TOD. So etwas (fast) ungekürzt spielen zu lassen, hat sich zuletzt Peter Stein 2007 in Berlin getraut. Waren dann auch 10 Stunden. Am Staatstheater Wiesbaden darf ich wieder auf die Bühne, diesmal als Buttler in WALLENSTEIN in der Regie von Nicolas Brieger, für den ich schon Sultan Saladin in der NATHAN DER WEISE ebendort spielen durfte. Wir machen allerdings lediglich DIE PICCOLOMINI und WALLENSTEINS TOD und auch mit Kürzungen. Für mich ebenfalls ein weiteres Duett mit meinem Kollegen Tom Gerber, nach NATHAN und RICHARD III.

Buttler ist einer der treuesten Generäle Wallensteins und ein kompromissloser Krieger. Getrieben von Stolz, Minderwertigkeitsgefühlen und Rachegedanken wird er am Ende zum Mörder Wallensteins. Eigentlich ist er einer, der durch die Hölle geht und andere in die Hölle schickt. Er ist unkultiviert und laut und trotz aller Treue ein Einzelgänger, der sich nie scheut, die Hände blutig zu machen.

Nach über einem Jahr erzwungener Bühnenlosigkeit (wir wissen warum) war diese Arbeit ein fantastisches Erlebnis, intensiv, fordernd und, tja, ein enormer Spaß mit meinen Kollegen unter der klugen und genauen Regie von Nicolas Brieger.

Premiere am 2. Oktober 2021.

WALLENSTEIN am Staatstheater Wiesbaden

Episodenhauptrolle bei IN ALLER FREUNDSCHAFT

Im Drehbuch stand: Michael Kramer, „der vor allem im Schulter und Oberarm-Bereich – mit diversen Tattoos verziert ist.“ Da musste natürlich einiges dazu gemalt werden. Ich war also einen ganzen Tag vor Drehbeginn in Leipzig und dann wurden unter Corona-Bedingungen großflächig Tribals aufgebracht. Die Assoziationen gingen von LKW-Fahrer bis Rocker. Michael Kramer ist aber ein Ex-Knacki (Totschlag), der vom Hausarzt auf Station überwiesen wird mit Verdacht auf Krebs. Einer, der erstmal sehr hart und unnahbar rüberkommt, dessen Panzer aber bröckelt, wenn er allein ist. Mit seinem 30 Jahre jüngeren Zimmergenossen liefert er sich schöne Sprachscharmützel, und am Ende haben beide dazu gelernt – und eine Familie zurückgewonnen.

Lustigerweise habe ich genau einen Monat später dann RENTNERCOPS in Köln gedreht und wurde wieder stark tätowiert, vielleicht ist das jetzt mein neues Fach…

Am 16.02.2021 in Das Erste, 21:15
Danach in der Mediathek:
In aller Freundschaft – Sein oder Nichtsein

Unten mit Thomas Rühmann und Katharina Stark, meiner Filmtochter

TYLL beim Faust-Preis

Die Nominierungen für den FAUST-Theaterpreis sind raus. Bühnenvereins-Präsident Ulrich Khuon sagt: „Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST macht auf die herausragenden künstlerischen Leistungen aufmerksam, die im vergangenen Jahr in ganz Deutschland geboten wurden. Diese Leistungen wurden vor der Corona-Pandemie vollbracht und dürfen nicht vergessen werden. Wir sind sehr froh, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden kann.“ Eine der drei Nominierungen für Regie Schauspiel gab es für unseren Regisseur Tilo Nest für TYLL am Staatstheater Wiesbaden. Das macht aber auch mich sehr glücklich, weil Tilo (mein Mittäter vonn ABBA Jetzt!) und ich gemeinsam das Stück nach dem Roman von Daniel Kehlmann geschrieben haben. Die Arbeit daran war ein mehrmonatiger Parcours aus Zusammenwohnen, Mal-Was-Trinken und online-Meetings, bevor diese überhaupt zum Standard wurden. Die Aufführungen im Großen Haus waren fast immer ausgebucht, und jetzt ist erstmal alles abgesagt, weil das Stück mit den Hygienevorgaben nicht gespielt werden kann. Also kann man den TYLL eventuell vor der Preisverleihung am 21. November gar nicht sehen. Skurril…

Mein Leben als Podcast(s)

Mi Hae Lee kenne ich schon sehr lange, wir sind uns zum ersten Mal bei einem Independent Science Fiction-Projekt begegnet, wo wir Regent und Referentin in einem dystopischen Unrechtsstaat gespielt haben. Es war 2014 und der Film ist nie fertig geworden. 2016 haben wir für die Singer-Songwriterin Lady Jane (Jana Reiß) einen ihrer Songs als Duett produziert und einen Video-Clip dazu produziert: THE SWEETEST. Mi Hae produziert seit geraumer Zeit einen Podcast, in dem sie Kreative zu ihrem Werdegang interviet, Biographisches herauskitzelt und Tipps für den Nachwuchs erfragt. Im Corona-Sommer war ich dort zu Gast und herausgekommen sind 1h 10m Persönliches in Bild & Ton & Wort:

YouTube
Spotify
DreiBlick Fragebogen

Das alles unter der Überschrift: „Fails sind immer interessanter…“.

Dieses Thema zieht sich auch durch den Spielplatz-Podcast. Als Finale der zweiten Staffel des wunderbaren Podcasts SPIELPLATZ der beiden Schauspieler Cedrick Sprick und Christoph Laubisch quatsche ich fast eineinhalb Stunden sehr privat über meinen Werdegang als Schauspieler, von der Schauspielschule (1989-1993) bis jetzt, mit allen Umwegen, Glücksfällen, Fehlentscheidungen, Glücksfällen, Rückschlägen und Erfolgen. Die beiden haben  mich zuhause besucht, ihr Equipment aufgestellt, und dann gab’s kein Halten mehr. Viel gelacht haben wir natürlich auch. Wenn man sich für unseren Beruf mit all seinen Randbereichen interessiert, gibt es fast kein besseres Programm als diesen Podcast, denn Glamour und Applaus ist eben nur ein winziger Bruchteil eines komplexen Lebensentwurfs, bei dem auch Einige auf der Strecke bleiben und ihre Träume nicht erfüllen.

Wenn man eine Folge gehört hat, ist man fast schon süchtig, es lohnt sich, den kompletten Podcast durchzuhören.

Auf Spotify HIER und auf podcast.de HIER

ENDLICH ALLEIN jetzt endlich online

In 2007 habe ich meinen ersten eigenen Kurzfilm gemacht. Er entstand, weil ich einen gewissen Comedy-Ennui entwickelte und der Cutter von SECHSERPACK, Steffen Wimmers, mit dem ich mich privat angefreundet hatte, herumfragte,  ob nicht jemand eine Idee in einer Schublade hat. Genau wie ich ist er Genrefan und wollte etwas anderes machen als Sketchformate für den Bällchensender. Also wurden wir Partner, er für die technische Seite und Regie, ich als Ideenfex, und nannten uns ZENON-PRODUKTION. So entstand MOEBIUS und später weitere kleine Zerobudget-Shorties. 2015 kamen wir dann mit dem Regisseur Martin Przyborowski zusammen (den wir auch von SECHSERPACK kannten und bei dessen erstem Kurzfilm ALTAIR ich die Hauptrolle spielte), und ich startete als Produzent und Allesorganisierer eine Startnext-Kampagne, um mein Drehbuch zu ENDLICH ALLEIN zu realisieren. Tatsächlich bekamen wir unseren Wunschbetrag zusammen und drehten dann drei Tage lang in Bonn. Das hieß für mich drei Tage keinen Schlaf, hundert Sachen gleichzeitig machen und auch noch mitspielen. Als Schauspieler konnte ich die Leinwandgöttin Saralisa Volm, die ich aus Klaus Lemke-Filmen kannte, und Frank Streffing überzeugen, mitzumachen. Bis der Film die Postproduktion mit allem Zipp und Zapp hinter sich hatte, verging dann noch ein Jahr, weil alle Beteiligten als Selbstausbeuter in ihrer Freizeit arbeiteten.

Ein Festival-Erfolg war’s nicht, sag ich mal. Und damit unser Film nicht völlig in der medialen Versenkung verschwindet, steht er jetzt online auf unserer Zenon-Produktion-Website.

Hier der Link

Premieren auf der Berlinale 2020

Auf der diesjährigen Berlinale feiern zwei Fernsehformate Premiere, in denen ich letztes Jahr mitspielen durfte. Zugegebenermaßen eher kleine Rollen… aber die wollen ja auch gut gespielt sein, gelt? Im Berlinale Series Market Screening wird die ZDF-Neo-Serie DUNKELSTADT vorgestellt. Eine sogenannte Neo-Noir, in der Alina Levshin als Privatermittlerin sich nicht nur ihren Dämonen stellen muss, sondern auch in die Abgründe einer kaputten Gesellschaft schaut. Dystopisch und lakonisch mit stylishen Bildern, was will man mehr? Ihr Vater, ein Polizist, wurde im Einsatz getötet, eventuell steckt mehr dahinter, den Vater spiele ich, sozusagen als Phantom. Ab dem 26.02.2020 um 21:45 auf ZDFneo und ab dem 28.02.2020 gegen Mitternacht im ZDF jeweils im Wochenrhythmus. Ab dem 26.02.2020, 10:00 werden auch alle Folgen in der ZDFmediathek online sein.

Im European Filmmarket läuft der Event-Dreiteiler UNSERE WUNDERBAREN JAHRE, der im März im Ersten zu sehen sein wird.

Beide Serien wurden im Ausland gedreht, DUNKELSTADT in Antwerpen und JAHRE in Žatec (Saaz) in Tschechien. Beides berühmte Bierstädte mit guter Küche, das war alles sehr erfreulich.

Premiere beim Max Ophüls Preis 2020

Die Geschichte von UNTER TANNEN ist nun fast vier Jahre alt. Thomas Scherer (WP Films) drehte 2016 eine Pilotfolge als Abschlussarbeit. Dann bekam er 2017 den Zuschlag vom SR, eine Miniserie zu produzieren. Allerdings erst einmal nur drei Folgen (die erste Folge musste neu produziert werden). Diese wurden zwischen den Jahren ausgestrahlt, zur Irritation der Zuschauer eine Geschichte ohne Ende. 2018 wurden 1 1/2 (eineinhalb) weitere Folgen gedreht, die die Geschichte zu einem vorläufigen Ende brachten. Diese 4 1/2 (viereinhalb) Folgen wurden zu vier ca. 23minütigen Folgen umgeschnitten, welche im Februar 2019 im SR liefen. So.

Auf dem 41. Filmfestival Max Ophüls Preis 2020 feiert jetzt die Spielfilmfassung ihre Premiere.

In der Saarbrücker Zeitung ist zu lesen: ‚Thomas Scherer, der Autor und Regisseur der Serie, hat nun aus knapp 130 Serienminuten einen 90-Minüter kondensiert (finanziell unterstützt von den Saarland Medien). Eine knifflige Aufgabe, „vor der ich mich ziemlich lange gedrückt habe“, wie Scherer sagt. Denn wie kürzt man, ohne Spannungsbögen abzuflachen, wie baut man den Film neu auf? „Wir haben viel herumprobiert, Sachen rausgenommen, wieder reingenommen, anders montiert“, erklärt der 29-Jährige – und von manchen Szenen, die ihm am Herzen lagen, musste er sich trennen. „Andererseits: Einige Szenen, mit denen ich in der Serie nie ganz glücklich war, konnte ich jetzt rausschneiden.“ Auch einige bisher nicht verwendete Einstellungen sind nun im Film, zudem hat Michael Firmont einige neue Musik geschrieben.“ Wer die Serie also gut kennt, „wird im Kino trotzdem ein neues Sehgefühl bekommen“, verspricht Scherer.‘

Tja, und vielleicht geht’s bald weiter… mit einem Weihnachtsspecial.

DIE ERDMÄNNCHEN ermitteln

Pünktlich zum Fest kommt das JAN & HENRY-Special EIN FALL FÜR DIE ERDMÄNNCHEN – WEIHNACHTSMANN GESUCHT. Es wird am 24. Dezember um 10:40 im KiKa ausgestrahlt. Die beiden plüschigen Mangusten müssen dringend herausfinden, warum der Weihnachtsmann seinen Rücktritt bekannt gibt und warum gleichzeitig sämtliche Wunschzettel verschwunden sind. Neben mir sind außerdem mit dabei Heinz Hoenig, Michael Kessler und die Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis. Die Dreharbeiten mit Jan/Martin Reinl und Henry/Carsten Haffke sind wirklich immer unglaublich lustig, weil die beiden Puppenspieler nicht nur die Regie machen, sondern in Pausen einfach in der Rolle bleiben und die völlig anarchischen Seiten von Jan und Henry ausleben. FSK 18.

Beide haben mir erzählt, dass es etablierte Schauspieler mit großen Namen gibt, die es nicht schaffen, mit den Puppen zu interagieren, sondern mit den Puppenspielern sprechen. Erstaunlich… Tatort ist wohl doch einfacher.

Jetzt schon in der Mediathek:
WEIHNACHTSMANN GESUCHT

DIE FÜCHSIN im Ersten

DIE FÜCHSIN ist Anne Marie Fuchs, gespielt von Lina Wendel, früher Stasi-Spionin, jetzt mit ihrem Partner Youssef El Kilali (Karim Chérif) als Privatdetektivin tätig. Und das eher aus Zufall, denn aus Kalkül. In der Filmreihe wird häppchenweise auch ihre tragische Familiengeschichte erzählt. Die Füchsin ist eine unkonventionelle, sperrige Frauenrolle im deutschen TV, toll anzuschauen. In dem Film IM GOLDENEN KÄFIG geht’s aber erstmal um die Verwandschaft Youssefs. Dort heiratet nämlich der Sohn des von mir gespielten Ökofabrikanten Henning Frahm hinein. Das geht allerdings sehr unangenehm schief und am Ende ist kein Stein auf dem anderen. Und, eh klar: wer ökologisches Bio-Food produziert, kann trotzdem ein asozialer Ausbeuter sein.
Regie führt Sabine Derflinger

Im ERSTEN am 10. Oktober, 20:15