Es begann am 7. September im ersten Corona-Herbst 2020. Christopher Peckham hatte einen YouTube-Talk ins Leben gerufen, den er „Comedians and the 80’s“ nannte (Comedian ist kein Begriff, der mich beschreibt, Komiker, damit könnte ich noch leben. Aber das war in diesem Falle zweitrangig). Die Action- und Science-Fiction-Filme der 80er-Jahre sind seine große Leidenschaft, Schwerpunkt Cannon-Films, also eher B-Pictures, die wegen ihrer, nun ja, völlig übertriebenen Inszenierungen maskuliner Gewalt und ihrer Mediokrität zu Kultfilmen wurden. Er fragte mich – über Instagram, meine ich – an, ob ich Lust auf einen Zoom-Talk über einen meiner absoluten Lieblingsfilme aus der Dekade hätte. Ich hatte und entschied mich für „Robocop“, diesen Dystopie-Hammer, den es lange Zeit nur in zensierter Version gab, wegen der expliziten Gewaltszenen. Das ist allerdings nicht (allein) der Grund, warum ich diesen Film so oft gesehen habe – und immer mal wieder gucke. Er ist ein hochintelligenter, fieser Kommentar auf übermächtige, regierungsnahe Konzerne, auf den Überwachungsstaat, auf unkontrollierbare Tech-Entwicklungen und auf die Verrohung in der Fernsehunterhaltung. Aus heutiger Sicht ist vieles leider von der Realität eingeholt, aber der ethische Diskurs trifft immer noch einen Nerv. Jedenfalls sprachen wir dann fast drei Stunden über „Robocop“, und danach kam sofort die nächste Anfrage, diesmal für eine Weihnachtsfolge, über „Die Harder“ und „Die Geister, die ich rief“. Die wurde dann allerdings überholt von einer Midnight Movie-Folge, über zwei meiner Lieblingshorrorfilme. Und dann starb plötzlich Sean Connery und wir machten ganz schnell eine Hommage an den ehemaligen Bond-Darsteller. Und schon hatten wir am Ende des Jahres vier Film-Talks aufgezeichnet.
Beim Weihnachtsspecial trafen wir uns zum ersten Mal zu viert im Zoom (Martin Sierp, Tobias Mann, Moderator Peckham und ich), das führte natürlich zu viel Durcheinandergerede und Pointenwettbewerb, es ging aber doch vorrangig um Film und Kino. Die Kombination dieser vier Filmfans, unsere unterschiedlichen Alter (meine ersten Kinoerfahrungen waren „King Kong gegen Godzilla“ [der von 1974], „Star Wars“ und „Grease“!), unsere unterschiedlichen Filmvorlieben, das funktionierte als Quasselformat so gut, dass das F-Team geboren war. Wir zeichnen immer noch F-Team-Folgen auf, es gibt ein Thema oder ein Genre, zu dem jeder Lieblings- oder Hassfilm oder beides mitbringt, und dann wird bis zu vier Stunden geredet.
Darüberhinaus produziert Peckham weiterhin Talks mit Sologästen, inzwischen auch international, bis jetzt sind es um die 80 Folgen, darunter auch aufgezeichnete Live-Talks und „Uncut“-Versionen vorher geschnittener Sendungen, für Filmfans, die nicht genug bekommen können von geballtem Nischenwissen. Die Optik ist den VHS-Präsentationen der 80er nachempfunden und wer sich als Film-Nerd bezeichnet, findet hier ein übervolles Füllhorn an Anregungen, Erinnerungen und Aufregungen. Dabei zu sein ist ein Riesenspaß (und manchmal echt viel Arbeit… ), aber ich sehe auch sehr gerne Folgen mit den anderen Talkgästen.
Das alles gibt es auf YouTube zu sehen, auf dem Kanal Filmelei – Die Filmtalkshow
Shortcuts:
Filmelei UNCUT – Der Podcast – Hanno Friedrich über „Robocop“ (1987)
Midnight Movie Special – Folge 07 – Hanno Friedrich – Martyrs (2008) & Return of the Living Dead 3
Das Rocky Balboa Special – Der Filmtalk mit Hanno Friedrich über die Stallone Saga
Filmelei UNCUT – Das HORRORFILM Special – Tobias Mann, Hanno Friedrich & Martin Sierp – Halloween
007 JAMES BOND – Daniel Craig SPECIAL – Von „Casino Royale“ bis „No Time To Die“
Filmelei UNCUT – Das Western Special – Wilde Cowboys, echte Kerle – Tobias Mann, Hennes Bender ua.
Das SCHWARZENEGGER Special – Der Mann, der Mythos, die Filme – Von Terminator bis Expendables
Filmelei UNCUT – Die besten Filme der 90er Jahre – Mit Tobias Mann, Hanno Friedrich und Martin Sierp